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2005

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Von Anton Affolder, Brestowatz in der Batschka (Pannonia-Verlag Freilassing, 1971) mit ein Paar noten von Rosa Lauf.

Russian Ark
2005.01.01

Das Schicksal der in der Heimat Zurückgebliebenen

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2005.01.01

Von den 4450 deutschen Einwohnern unserer Gemeinde im jahre 1944 blieben ca. 1600 Personen zurück.

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2005.01.01



Am 28. Dezember 1944 wurde eine Auslese junger, arbeitsfähiger, kraftiger Menschen in der Feuerwehrkaserne versammelt.

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2005.01.01

Es waren ungefähr 180 Personen, die schon am nächsten Tag, mit nötigsten Kleidern versehen, teils zu Fuss, teils mit Pferdewagen und in Partisanenbegleitung nach Apatin gebracht wurden.

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2005.01.01

Am Neujahrstag 1945 begann bei starken Kälte und in Viehwaggons die Reise ins Ungewisse.

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2005.01.01



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2005.01.01

Am 19. Januar 1945 kam der Transport in Woroschilowgradska Oblast, Bokovo-Antrazitowski rajon, Schachta 22/53, Lager Nr. 1201, an.

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2005.01.01

Die Unterkunft war sehr schlecht, die Fensterscheiben waren teilweise zerbrochen, und es war sehr kalt.

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2005.01.01



Die Verpflegung war schlecht, anfangs gab es nur Krautsuppe, Gurkensuppe und wenig Schwarzbrot.

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2005.01.01

Als die Verschleppten zur Arbeit gehen und Geld verdienen konnten, durften sie sich zusätzlich Lebensmittel kaufen.

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2005.01.01

Im Herbst 1945 brach im Lager eine Typhus-Epidemie aus, so dass viele Landsleute starben -- 52 Personen gestorben, 18 Männer und 34 Frauen.

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2005.01.01



Nach zwei jahren konnten einige Verbindungen mit den Angehörigen hergestellt werden.

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2005.01.01

[Wörder Roteskrutz Auflösüng des Lagers war in Dezember 1949. 8. Dezember 1949 war ich Rosa in Hohenwart angekommen.]

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2005.01.01

Der Grossteil der in Brestowatz Zurückgebliebenen, hauptsächlich Alte und Frauen mit Kindern, kam am 6. 4. 1945 in das Lager Gakowo.

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2005.01.01



In diesem Lager, das den Namen Vernichtungslager mit recht trägt, weil dort Schreckliches vorkam, starben etwa 600 Brestowatzer an Hunger und Seuche, ein grosser Teil von ihnen wurde in Massengräbern beerdigt.

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2005.01.01

--Mein Vater, Georg Brenner, starb in Brestowatz am 24 April 1945.

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2005.01.01

Meine Grossmutter, Maria Brenner geb. Engert, und meine Mutter die Schwester, Anna Schenko geb. Hehn, und meine Mutter ihr Bruder Wilhelm die Frau, Katharina Hehn geb. Lepold starben in Gakowo.

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2005.01.01



Mein Cosin Stefan Schenko Soldat ist als erster Brestowatzer schon im 1939 in Polen gefalen.

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2005.01.01

Ein anderer Fall: Der serbische Pfarrer Stanko Protic hatte mehrere Landsleute, u. a. auch seinen gewesenen Nachbarn G. Veit und seine letzten Nachbarn Matthias Leicht, beschworen, sie mögen bleiben, es werde ihnen nichts geschehen, sie sollen sich nur die ersten Tage nicht zeigen und im Hause ruhig verhalten, "denn wir müssen ja schliesslich wieder miteinander leben".

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2005.01.01

Als Pfarrer Protic zusehen musste, was der Pöbel machte, er aber ohne Einfluss war, im Gegenteil verhöhnt wurde, seine Versprechungen nicht einhalten konnte, sich an dem Tode seiner Nachbam mitschuldig fühlte; und als er sich von der aus dem Gakowoer Lager entlassenen Landsmännin A. M., die er als Hausgehilfin aufnahm, eines Tages alles erzählen liess, was sich in Gakowo zugetragen hatte, wurde er sebr erregt.

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2005.01.01



Er ging in die Küche. Als er kurz danach von seiner Frau gesucht wurde, fand sie ihn erhängt.

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2005.01.01

2005.01.02 11:19
Re: Animal House
Watched Russian Ark last night for the first time. I live in a 'hermitage' too. Maybe a movie in 90 seconds?
Had dinner last night with someone that was exactly 60 years ago on a freight train headed for a Soviet labor/concentration camp...


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www.museumpeace.com/16/1661b.htm

Stephen Lauf © 2020.11.08